Beziehungskrisen – Beziehungschancen

Warum gehen so viele Beziehungen schief?

Warum trennen sich so viele Paare wieder mehr oder weniger schnell?

Was ist der Grund dafür, dass wir zwar tief in uns eine Sehnsucht nach Liebe, Partnerschaft, Beziehung und Zweisamkeit spüren und doch auf der anderen Seite immer wieder Enttäuschungen erleben?

Vor kurzem saß ich mit einer langjährigen Freundin und Bekannten bei einem Gläschen Wein. Wir plauderten sehr gemütlich. Irgendwann kam die Sprache auch auf sie und ihre Beziehung. Das Thema hatten wir schon oft und in verschiedensten Facetten besprochen. Die beiden waren schon einige Jahre zusammen und immer wieder hatte sie arge innerliche Zweifel, ob er denn der Richtige sei, ob sie sich trennen sollten oder doch zusammen bleiben.

“Er versteht mich einfach nicht! Wenn ich nach Hause komme von der Arbeit und davon erzählen möchte, sagt er ich soll nicht immer von der Arbeit reden. Manchmal kommt mir vor, er bemerkt einfach überhaupt nicht, was meine Bedürfnisse sind. Er nimmt nicht wahr, was ich brauche, wenn es mir schlecht geht. Er sagt dann auch zu mir: Du ich möchte nicht nur die Probleme und Themen von der Arbeit hören. Dann werde ich total wütend, denn nach der Arbeit gibt es Dinge, die ich einfach gern besprechen möchte. Das liegt mir dann auf dem Herzen und beschäftigt mich und ich kann das nicht einfach abschalten. Er versteht mich einfach nicht. Und er hört mir nicht wirklich zu. Es ist zum Verzweifeln.”

Ich saß lang da und hörte ihr zu. Wie sie redete und litt. Wie sie traurig und enttäuscht war. Als der Frust von der Seele geredet war, fragte ich sie, ob sie denn gerne meine Meinung und Sichtweise und Erfahrung dazu hören wolle. Sie bejahte.

In alle den Abhandlungen über die gemeinsame Beziehung hörte ich immer nur: “Er macht nicht, er macht falsch, er hört nicht und er will nicht”  Sie beschuldigte Ihn in verschiedensten Facetten, was er alles nicht erfüllte: an IHREN Erwartungen. An IHREN Bedürfnissen. An IHREN Wünschen. Sie redete nicht davon, was sie tun könnte, um die gemeinsame Beziehung zu verbessern. Sie dachte nicht darüber nach, was denn wohl ihr Beitrag dazu sein könnte, damit es wieder besser wird. Ihr Fokus lag nur darauf, was er alles falsch machte und was sie störte.

Die traurige Wahrheit ist, dass diese Realität sehr viele Paare betrifft. Anfangs sind wir schwer verliebt und tun alles für den Anderen. Gegenseitig. Irgendwann gewöhnen wir uns an den anderen Menschen, sehen dass er genauso Fehler hat wie wir und dass er auch nur ein Mensch ist. Irgendwann beginnen wir womöglich auch den Respekt vor dem Anderen zu verlieren. Und wir gewöhnen uns daran, dass der Andere gewisse Dinge für uns tut. Wir nehmen ihn als selbstverständlich in unserem Leben. Wir beginnen damit, Dinge vom Anderen zu erwarten. Dass er um eine bestimmte Zeit nach Hause kommt, dass er genug Geld verdient, dass er uns versteht, dass er uns liebt, dass er uns glücklich macht.

Die Krux an der Sache ist: wenn jeder Mensch nur an sich selber denkt und vom Gegenüber erwartet, dass er ihm seine Bedürfnisse erfüllt, dann wird das über kurz oder lang nicht funktionieren.

Eine Beziehung ist kein Sparschwein, wo man einmal einzahlt und dann das restliche Leben immer was drin ist und man keine Sorgen mehr hat.

Eine Beziehung ist ein gemeinsames Projekt zweier Menschen, die das Wagnis eingehen zusammen sein zu wollen. Eine Beziehung ist ein Projekt, wo jeder Partner gleichermaßen dafür verantwortlich ist. Verantwortlich ist dafür, dass das Projekt funktioniert, verantwortlich dafür ist, die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen oder dem Anderen zu kommunizieren was man möchte – statt zu erwarten, dass der Andere alles für uns bringt wie der Weihnachtsmann.

Eine Beziehung ist ein gemeinsames Projekt und das Gelingen einer Beziehung ist Verantwortung. Verantwortung von beiden Partnern. Jetzt könnte schon wieder das Argument hochkommen: JA ABER , ich tu ja eh alles,  nur er tut nichts. Mein Tipp dazu ist- gehen Sie in einer ruhigen Minute in sich und stellen Sie sich ehrlich folgende Fragen:

  • gebe ich wirklich mein Bestes für die gemeinsame Partnerschaft?
  • welche Wünsche und Bedürfnisse hat mein Partner?
  • höre ich meinem Partner zu?
  • versuche ich ihn zu verstehen?
  • was habe ich am Beginn unserer Partnerschaft so sehr an meinem Partner geliebt- schön gefunden- bewundert?
  • was könnte mein Beitrag dazu sein, dass unsere Partnerschaft wieder gelingt – oder sich nachhaltig verbessert?
  • was bin ich bereit zu geben, damit es wieder funktioniert?
  • was ist der nächste Schritt in die richtige Richtung?

Das Ziel ist, weg zu kommen aus dem Bewusstsein “der Andere sollte” in das Bewusstsein ” was könnte ich tun”. Wenn beide Partner das tun, dann bekommt die Partnerschaft wieder den richtigen Nährboden auf dem sie wachsen kann: nämlich die Bereitschaft von beiden Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen und den Willen, dafür etwas zu tun. Etwas für den ANDEREN zu tun, nicht nur für sich selbst. Etwas FÜR das GEMEINSAME zu tun, statt nur für sich selbst. Zu handeln, statt zu erwarten, dass das Glück vom Anderen geschaffen wird oder von selber eintritt.

Eine schöne Geschichte zu dem Thema: Himmel und Hölle

Coaching kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass Sie und Ihr Partner gemeinsam an Ihrer Beziehung arbeiten und Ihrer Beziehung nochmals eine ehrliche Chance geben. Als Coach unterstütze ich dabei, eingefahrene Beziehungsmuster wahrzunehmen und zu lernen, sie selber zu verändern und jenseits er gewohnten und eingefahrenen Muster neu zu agieren. Lernen Sie gemeinsam Ihre Beziehung wieder so zu gestalten, wie Sie es sich eigentlich wünschen würden.

Kontakt und Terminvereinbarungen 

 

 

 

 

 

Schöne Geschichte über die Liebe

Es war einmal eine Insel, wo alle verschiedenen Gefühle lebten.
Das Glück, die Traurigkeit, das Wissen und all die anderen, die Liebe natürlich auch.
Eines Tages meldete das Schicksal den Gefühlen, dass die Insel untergehen wird. So bereiteten sie ihre Schiffe und verliessen die Insel. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Moment bleiben. Als es fast zu spät war und die Insel unterging, rief sie um Hilfe.
Der Reichtum war in der Nähe mit einem Luxusschiff. Die Liebe fragte ihn: “Reichtum, kannst du mir helfen? – Nein, weil ich zu viel Geld und Gold auf meinem Schiff habe, so ist für dich kein Platz hier!”
Die Liebe fragte sodann den Hochmut um Hilfe, der auch mit seinem wunderschönen Boot vorbeifuhr. “Ich kann dir nicht helfen, du bist ganz nass und könntest mein Schiff beschmutzen!”
Als die Traurigkeit nicht weit vorbeisegelte, fragte die Liebe: “Traurigkeit, lass mich mit dir gehen. Oooh… Liebe, ich bin so traurig, ich möchte besser alleine bleiben.”
Das Glück ist auch weitergefahren. Es war soo glücklich, dass es die Liebe nicht hörte….
Und plötzlich hörte die Liebe eine Stimme: “Komm, komm doch, ich nehme dich mit!”
Da war ein alter Mann, der gesprochen hatte. Die Liebe war so glücklich, so zufrieden, dass sie nicht nach seinem Namen gefragt hat. Als beide wieder festen Boden unter den Füssen hatten und gerettet waren, ging der Alte weg. Die Liebe merkte, wie viel sie dem Alten schuldete, der aber war schon fort.
Sie fragte daraufhin das Wissen: “Wer hat mich gerettet, wer hat mir geholfen?” “Das war die ZEIT” – antwortete das Wissen.
“Die Zeit?!?” fragte die Liebe, “aber warum hat mich die Zeit gerettet?”
Das Wissen lächelte weise und geheimnisvoll und antwortete ihr:

“WEIL NUR DIE ZEIT VERSTEHEN KANN, WIE WICHTIG DIE LIEBE IM LEBEN IST…”

(Verfasser unbekannt)

 

Foto by Thomas Siepmann/Pixelio

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